Disease-Management-Programm (DMP)
 Strukturiertes Behandlungsprogramm – Information fĂŒr Patienten
Seit wann gibt es das DMP?
Seit 2002 gibt es die gesetzlichen Voraussetzungen fĂŒr den Abschluss von VertrĂ€gen ĂŒber das DMP. Dieses soll die bestmögliche Betreuung von Patienten mit chronischen Erkrankungen sichern. Hierzu schlieĂen die Krankenkassen VertrĂ€ge mit den Ărzten. Auf der Basis dieser Gesetzgebung mĂŒssen alle Disease-Management-Programme eine Reihe von QualitĂ€tsanforderungen erfĂŒllen. Seit September 2005 gibt es das DMP Diabetes mellitus Typ 1 fĂŒr die Region Westfalen Lippe. Wahrscheinlich sind auch Sie in einem DMP eingeschrieben, wissen es nur nicht, weil Krankenkassen hierfĂŒr unterschiedliche Namen haben. Bei der AOK heiĂt es z.B. âAOK-Kuraplanâ bei der Techniker Krankenkasseâ TK-Plusâ usw.
Was bedeutet DMP fĂŒr mich?
Mit Abschluss eines DMP verpflichten Sie sich als Patient einmal pro Quartal zu einer Kontrolluntersuchung zu Ihrem Arzt zu gehen. Damit soll sichergestellt werden, dass eine regelmĂ€Ăige Gesundheitskontrolle stattfindet. Ihr Diabetologe kann so rechtzeitig auf erhöhte Werte oder Folgeerkrankungen reagieren. Durch diese Kontrolle wird das Risiko von SpĂ€tfolgen verringert und diese bei Auftreten rechtzeitig erkannt und behandelt. FĂŒr den regelmĂ€Ăigen Arztbesuch bedankt sich Ihre Krankenkasse mit einem Bonus oder anderen Vorteilen. Bitte kontaktieren Sie hierzu Ihre Krankenkasse oder informieren Sie sich auf deren Homepage. Begleit- und Folgeerkrankungen SchĂ€digung der groĂen BlutgefĂ€Ăe (Makroangiopathie): Hierbei handelt es sich um einen EntzĂŒndungsprozess der groĂen BlutgefĂ€Ăe, bei dem es durch die Bildung von Ablagerungen und Verkalkungen in den GefĂ€ĂwĂ€nden zu Durchblutungsstörungen und GefĂ€Ăwandversteifung kommen kann. Je nach dem welches BlutgefÀà betroffen ist, fĂŒhrt die Erkrankung gehĂ€uft zu Herzinfarkt, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen der Beine.
SchĂ€digung der kleinen BlutgefĂ€Ăe (Mikroangiopathie):
Hierbei kommt es zu Durchblutungsstörungen der kleinen BlutgefĂ€Ăe, wodurch verschiedene Organe geschĂ€digt werden können. Im einzelnen können hier die Augen (insbesondere die Netzhaut), die Nieren diabetische Nephropathie) und die peripheren Nerven (Neuropathie) betroffen sein.
Periphere NervenschÀdigung (Polyneuropathie):
Sie betrifft etwa die HĂ€lfte der Menschen mit Diabetes. Insbesondere lange und feine Nervenfasern werden hier zerstört, mit der Folge, dass Empfindungen (wie. z.B. Schmerz, BerĂŒhrung) in körperfernen Partien, insbesondere den FĂŒĂen vermindert werden. Neben dem Verlust der SensibilitĂ€t treten manchmal auch Missempfindungen (Schmerzen, Brennen, Stechen) auf, die sich wellenförmig im Verlauf und hĂ€ufig nachts Ă€uĂern. Die diabetische Polyneuropathie ist die Hauptursache des Diabetischen FuĂsyndroms. Sie ist fĂŒr 50 – 75% der nicht traumatischen FuĂamputationen verantwortlich.
Neben der Erkrankung der sensiblen und motorischen Nervenendigungen können auch vegetative Nervenfasern betroffen sein, die beispielsweise die GefĂ€Ăweite, die Herzfrequenz, die Blasen- und Mastdarmfunktion oder die Sexualfunktionen steuern.
SchĂ€digung der Netzhaut (Retinopathie): Hierbei kommt es zu Durchblutungsstörungen der kleinen GefĂ€Ăe, die vom hinteren Augenpol ausgehen. Kommt es in fortgeschrittenem Stadium zu GefĂ€Ăneubildungen, kann es im schlimsten Fall zur Erblindung (Netzhautablösung, -einblutung) kommen.
NierenschÀdigung (Nephropathie):
Das Spektrum reicht von leichter EiweiĂausscheidung bis zum Nierenversagen mit DialyseabhĂ€ngigkeit. Das Risiko einer Nephropathie steigt deutlich mit Zunahme des Blutdrucks. Die Nephropathie kann ihrerseits hohen Blutdruck (arterielle Hypertonie) verstĂ€rken.
Mund- und Zahnfleischprobleme:
Menschen mit Diabetes haben ein bis zu 3,5-fach höheres Risiko an Parodontitis zu erkranken, als Gesunde. Eine Vorstufe ist die Gingivitis, die auch hĂ€ufiger auftritt, genauso wie Zahnfleischabszesse, Mundwinkelrhagaden und Wundheilungsstörungen nach Zahnbehandlungen. Die Ursache fĂŒr diese Probleme liegt in der anderen Stoffwechsellage und in Durchblutungsstörungen im Zahnfleisch.
Unser Leistungsspektrum umfasst schwerpunktmĂ€Ăig:
- Diagnostik, Therapie und Betreuung von Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2
- Datenverarbeitung: PC-TagebĂŒcher/Vernetzung
- Beratung und Betreuung von Schwangeren mit Diabetes
- FuĂambulanz mit FuĂdruckmessung: Behandlung von Patienten mit diabetischen FuĂproblemen
- Behandlung und Betreuung von Patienten mit Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen
- ErnÀhrungsberatung
- Kooperation mit orthopÀdischem Schuhmacher/Techniker
- Kooperation mit anderen Institutionen (z.B. Augenarzt)
- StationÀre Therapie
- Gruppenschulungen Typ 1 Diabetes
- Gruppenschulungen Typ 2 Diabetes mit und ohne Insulin
- Insulinpumpen-Schulungen
- Behandlung, Beratung und Schulung von Schwangeren
- HypoglykÀmie- Wahrnehmungstraining
- Psychosoziale Betreuung
- Teilnahme an den Gesundheitsprogrammen der Gesetzlichen Krankenkassen fĂŒr Diabetes