Gesundheitsvorsorge
Vorsorgetermine Kinder
 Übersicht der Termine bis zum 18. Lebensjahr
Vorsorgetermine Erwachsene
Wirkliche Gesundheit bis ins hohe Alter ist kein Zufall. Wirkliche Gesundheit ist das Ergebnis von Gesundheitsvorsorge, also wohlüberlegten Maßnahmen, die Krankheiten verhindern sollen und die jeder selbstverantwortlich für sich und seinen Körper ergreifen kann. Gesundheitsprävention macht Spaß, vor allem, wenn sich das Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit und die Ausstrahlung damit merklich erhöhen und verbessern lassen und sich gleichzeitig kleinere Gesundheitsproblemchen in Luft auflösen.
Die gesetzlichen Krankenkasse bieten Ihren Mitgliedern eine zweijährige Vorsorgeuntersuchung bestehend aus zwei Teilen:
- Â Laboruntersuchung (Blutzucker, Gesamtcholesterin, Urinuntersuchung)
-  Körperliche Untersuchung
Die Gesundheitsvorsorge wird anschließend in einem ausführlichen Gespräch unter Einbeziehung der Krankengeschichte und der Ergebnissen der Untersuchungen abgeschlossen. Darüber hinaus überprüfen wir Ihren Impfstatus.
Zusätzliche Gesundheitsleistungen sind, auch wenn sie sinnvoll und wünschenswert sind, von den gesetzlichen Krankenkasse nicht in den Vorgaben des Gesundheitsvorsorgekataloges enthalten.
Möchten sie mehr für sich und Ihre Gesundheit tun?
Dann empfehlen wir unsere individuellen Gesundheits- check ups und Vorsorgeprogramm. Hier bieten wir Ihnen, an den Schwachstellen Ihrer gesundheitlichen Versorgung durch die gesetzlichen Krankenkasse, anzusetzen.
Z.b. Ihre individuelle Infarktrisiko – Analyse
Wir erstellen Ihnen Ihre individuelle Herzinfarktrisiko-Analyse, basierend auf der Grundlage der Procam-Studie
Die Procam-Studie Münster wurde zur Berechnung des individuellen Risikos eines Herzinfarktes in den nächsten 10 Jahren durchgeführt. Neben den Herzkranzgefäßen leiden aber auch andere Gefäßsysteme. Da der Herzinfarkt neben den Krebserkrankungen die häufigste Todesursache darstellt, ist die Risikoberechnung eine wichtige Ergänzung Ihrer Gesundheitsvorsorge. Ein hohes Infarktrisiko kann durch Eigenverantwortung und durch eine gute medizinische Bertreuung verringert und somit ein Infarkt verhindert werden.
Ab 20 Jahren: Früherkennung Gebärmutterhalskrebs und Krebserkrankung des Genitales
Einmalig im Alter von 20 bis 22 Jahren:
- Beratung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs
Jährlich:
- Aamnese (Erhebung der medizinischen Vorgeschichte der Patientin)
- Untersuchung der Geschlechtsorgane
- Gewebeabstrich vom Muttermund und aus dem Gebärmutterhalskanal;
- im Anschluss mikroskopische Untersuchung der Zellen
- Beratung zum Untersuchungsergebnis
Ab 30 Jahren: Früherkennung Brustkrebs
jährlich:
- Abtasten der Brust und der örtlichen Lymphknoten (Achselhöhlen)
- Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust
Check-up 35: Früherkennung von Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und Nierenerkrankungen
alle zwei Jahre:
- Anamnese (Erhebung der medizinischen Vorgeschichte der Patientin/des Patienten)
- körperliche Untersuchung
- Kontrolle des Cholesterins und des Blutzuckers
- Kontrolle des Urins
- Beratung zum Untersuchungsergebnis
Ab 35 Jahren: Früherkennung Hautkrebs
alle zwei Jahre:
- Anamnese (Erhebung der medizinischen Vorgeschichte der Patientin/des Patienten)
- Untersuchung der gesamten Haut
- Beratung zum Untersuchungsergebnis
Ab 45 Jahren: Früherkennung Krebserkrankungen der Prostata und des äußeren Genitales
jährlich:
- Anamnese (Erhebung der medizinischen Vorgeschichte der Patientin/des Patienten)
- Inspektion und Abtasten der äußeren Geschlechtsorgane
- Enddarmaustastung zur Untersuchung der Prostata
- Untersuchung örtlicher Lymphknoten
- Beratung zum Untersuchungsergebnis
Ab 50 Jahren: Darm/Brustkrebs
Früherkennung Darmkrebs für Frauen und Männer
jährlich:
- Test auf nicht sichtbares (okkultes Blut im Stuhl
- Beratung über Ziel und Zweck des Darmkrebs-Frühuntersuchungsprogramms
Früherkennung Brustkrebs – Mammographie-Screening
alle zwei Jahre bis zum Ende des 70. Lebensjahres (Sie werden per Post zur Untersuchung eingeladen):
- Gezielte Anamnese (Erhebung der medizinischen Vorgeschichte der Patientin)
- Röntgen-Untersuchung (Mammographie-Screening) der Brust
- Information über das Untersuchungsergebnis.
Ab 55 Jahren: Darmkrebs
Früh erkannt heißt meist besser heilbar!
Auch der Dickdarm- bzw. Enddarmkrebs (der Arzt spricht von kolorektalen Karzinomen), der in Deutschland die zweithäufigste Krebstodesursache ist, hat durch Früherkennung viel von seinem bisherigen Schrecken eingebüßt.
Das neukonzipierte Programm zur Früherkennung kolorektaler Karzinome bietet nunmehr mit dem zusätzlichen Angebot der Darmspiegelung (Koloskopie) die Chance, bereits Vorstufen von Krebs zu entdecken und zu entfernen, so dass Krebs gar nicht mehr erst entstehen muss.
Es werden ab jetzt zwei verschiedene Untersuchungsmethoden der Früherkennung angeboten. Vielleicht haben Sie sogar schon davon gehört bzw. haben schon eine mitgemacht.
Der Papierstreifentest (Okkultblut-Test)
Hierbei wird der Stuhlgang über drei Tage auf minimale, mit dem Auge nicht sichtbare, Blutspuren untersucht. Sie müssen zu Hause eine kleine Stuhlprobe auf einen vorgefertigten Teststreifen (den Sie vorher von Ihrem Arzt erhalten) aufbringen und diese dann in Ihrer Arztpraxis abgeben. Das Labor kann dann selbst kleinste Blutbeimengungen im Stuhl feststellen, was auf einen möglichen Dickdarmkrebs hinweisen kann.
Womit wir bereits beim Problem wären: Der Papierstreifentest ist nicht perfekt.
Blutspuren im Stuhl können viele Ursachen haben!
Wie z. B. Blutungen aus Hämorrhoiden (ein positiver Test ist jedoch selbst bei blutenden Hämorrhoiden meist ein Hinweis auf eine andere Blutung im Magen-Darm-Bereich und nicht auf die Hämorrhoiden). Und manchmal zeigt der Test nach dem Verzehr von bestimmten Nahrungsmitteln (z. B. manchen Gemüsearten, Fleisch) und Medikamenten (Eisentabletten, Aspirin, Vitamin C etc.) fälschlicherweise die gleiche Reaktion wie bei Blutspuren an, obwohl kein Blut im Stuhl ist.
Ein negativer Test, d. h. kein Blutnachweis im Stuhl, ist auch kein sicherer Beweis, dass kein Dickdarmkrebs vorliegt, denn ein Tumor kann, muss aber nicht immer bluten.
Daher sollten Sie wissen:
Auch mit einem unauffälligen Testergebnis gilt es, auf Auffälligkeiten beim Stuhlgang zu achten – insbesondere auf sichtbare Blutspuren –, aber auch auf neu aufgetretenen Durchfall oder Verstopfung. Dann sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.
Trotzdem bleibt diese einfache Testart eine sinnvolle Einrichtung zur unkomplizierten aber eben auch störanfälligen Früherkennung eines Dickdarmkrebses. Vorausgesetzt, man hält sich an den jährlichen Turnus ab dem 50. Lebensjahr.
Statistiken haben gezeigt, dass – bei jährlicher Teilnahme – gemessen über einen Zeitraum von 10 Jahren, bei jedem dritten Teilnehmer ein positives Testergebnis zu finden ist. Positives Testergebnis heißt, dass Blut im Stuhl festgestellt wurde. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass Darmkrebs die Ursache dafür ist. Meist sind es andere Dinge – siehe oben –, die zu einem solchen Befund führen. Dennoch muss in einem solchen Fall eine Darmspiegelung zur Abklärung durchgeführt werden. Meistens stellt sich dann heraus, dass kein Darmkrebs vorliegt und alles in Ordnung ist.
Ab dem Alter von 55 Jahren nimmt die Häufigkeit von Darmkrebs deutlich zu.
Der Papierstreifentest mit seiner Schwäche, nicht jeden Krebs zu entdecken, kommt diesem erhöhtem Risiko nur ungenügend nach. Die Krankenkassen bieten dazu eine genauere, deutlich verlässlichere Früherkennungsmethode an:
Die Darmspiegelung (Koloskopie)
Diese Art der Früherkennung umfasst eine genaue und vollständige Untersuchung des gesamten Dickdarms, wobei sogar sehr frühe Vorstadien(die sog. Polypen) eines möglichen Dickdarmkrebses festgestellt und entfernt werden können. Es dauert mindestens 5 bis 10 Jahre bis aus Polypen Krebs entstehen kann. Bis zum Wachstum des Dickdarmkrebs und ersten Auftreten von Beschwerden können dann nochmals bis zu 10 Jahre vergehen.
Darum reicht auch eine Darmspiegelung alle 10 Jahre, um eine mögliche Krebsentwicklung rechtzeitig zu erkennen.
Bereits während der Untersuchung lassen sich alle Vor- und Frühstadien restlos abtragen: Hier kann dann kein Krebs mehr entstehen.
Diese hohe Sicherheit hat leider auch ihre Kehrseite. Die Untersuchung ist unangenehm und manchmal schmerzhaft.
Das Untersuchungsinstrument, ein Koloskop, ist ein dünner, biegsamer Schlauch und wird in Ihren After eingeführt und im Darm Stück für Stück hochgeführt. An der Spitze des Schlauchs befindet sich eine Art winzige „Kamera“ mit der Ihr Arzt den gesamten Darm schrittweise untersuchen kann. Mit einer kleinen Schlinge können die bereits genannten Polypen bei der Untersuchung unkompliziert entfernt werden.
Selbstverständlich muss Ihr Darm für diese Untersuchung vollständig entleert sein. Dazu müssen Sie eine Woche vor der Untersuchung auf schwere Kost verzichten und einen Tag vor der Untersuchung ein Abführmittel einnehmen. Ein Einlauf, kurz vor der Untersuchung, ist nur dann notwendig, wenn Ihr Darm nicht restlos entleert ist. Hier kommt es also auf Ihre gute Vorbereitung und Mitarbeit an.
Wie Sie sich denken können, birgt die Darmspiegelung natürlich ein gewisses Risiko.
Das Untersuchungsinstrument kann manchmal leichte Blutungen erzeugen. In ganz, ganz seltenen Fällen kann es zu lebensbedrohlichen, mitunter tödlichen Komplikationen wie dem Durchstechen des Darms kommen. Fachleute schätzen dieses Risiko mit 1:10.000 ein. Im Vergleich zum Risiko ohne Früherkennung an Darmkrebs zu sterben, ist dies ein kleines Risiko. Denn ab einem Alter von 55 Jahren beträgt das Risiko in den nächsten 25 Jahren an einem Darmkrebs zu sterben 1:33, also einer von 33 Personen stirbt daran.
Übersicht über die von den Krankenkassen angebotenen Darmkrebsfrüherkennungsuntersuchungen:
Alter | Art | Turnus | Vorteil | Nachteil |
50-54 | Papierstreifentest | jährlich | einfache, unkomplizierte Handhabung | geringe Sicherheit, mit dem Alter steigendes Restrisiko |
ab 55 | Papierstreifentest nur, wenn das Koloskopieangebot nicht in Anspruch genommen wird | 2-jährlich | einfache, unkomplizierte Handhabung | nicht blutende oder kleine Karzinome werden mögli-cherweise nicht erfasst; (Falsch-) positive Ergebnisse müssen auch durch eine Darmspiegelung abgeklärt werden |
ab 55 | Darmspiegelung | zweite Koloskopie 10 Jahre nach der ersten | sehr große Sicherheit, Entfernung der Vorstufen von Darmkrebs | aufwendige, eher unangenehme Untersuchung |
Selbstverständlich ist es Ihnen überlassen, welche Art der Früherkennung Sie ab dem 55. Lebensjahr wählen. Lassen Sie sich hierzu nochmals in allen Einzelheiten von Ihrem Hausarzt ausführlich beraten.
 Wichtig ist nur, dass Sie überhaupt die Chance ergreifen, Darmkrebs früh erkennen oder erst gar nicht entstehen zu lassen.
Generell gilt natürlich, dass Sie jede Art von Darmbeschwerden oder Blut im Stuhlgang auf dem direkten Weg Ihrem Arzt mitteilen, unabhängig von den oben beschriebenen Möglichkeiten der Früherkennungen.
(Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung Hessen (12/2003)