Verhaltenstherapeutische Gruppen-Therapie

Einige psychische Erkrankungen (wie Depression oder Angststörungen) oder Funktionsstörungen (wie Schlafstörungen, oder Stressanfälligkeit) können auch sehr gut in einer Gruppentherapie behandelt werden. Hier hat man den Vorteil, gemeinsam mit anderen Betroffenen spezifische Probleme zu besprechen und Bewältigungsstrategien, einzuüben. In einer Gruppentherapie geben und erhalten Sie auch von anderen Patienten Rückmeldungen. Sie bekommen also nicht nur vom Therapeuten Feedback, sondern Sie können sich mit anderen Patienten austauschen, die ähnliche Beschwerdebilder haben.

Welche unterschiedlichen Gruppen gibt es?

Gruppenpsychotherapien werden in verschiedenen Formen durchgeführt. An den Sitzungen nehmen drei bis neun Patientinnen und Patienten teil. Die Dauer und Frequenz der Sitzungen kann variieren. In der Regel trifft sich eine Gruppe einmal wöchentlich für 90 Minuten. Es gibt zwei Settings, in denen Gruppen durchgeführt werden.

1. Geschlossene Gruppen

Geschlossene Gruppen haben einen festen Teilnehmerkreis. Alle Gruppenteilnehmer beginnen und beenden gemeinsam die Gruppe. Dieses Angebot eignet sich besonders für Gruppen mit einem festen Therapieplan. Der Vorteil ist, dass alle gemeinsam die Phasen des Gruppenerlebens vom Kennenlernen über die zunehmende Offenheit bis hin zum Abschied durchlaufen.

2. Halboffene Gruppen

In Halboffene Gruppen bleiben die Teilnehmer so lange, wie dies individuell erforderlich ist. Freie Plätze werden im Laufe der Therapie mit neuen TeilnehmerInnen besetzt.  

Dies hat den Vorteil, dass in der Gruppe fortwährend Mitglieder mit einer längeren Gruppenerfahrung sind, an denen sich neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer orientieren können.

Psychoedukationsgruppe

Ziel der Psychoedukationsgruppe ist es, Betroffenen Informationen über ihre jeweilige Erkrankung zukommen zu lassen, damit sie ihre Erkrankung besser verstehen und lernen besser mit ihr umgehen zu können.

Die Informationsvermittlung bezieht sich dabei auf die Symptomatik, mögliche Ursachen und die Behandlungsmöglichkeiten.

Das Gruppenangebot ermöglicht eine emotionale Entlastung, dadurch, dass die Betroffenen ihre Erfahrungen mit spezifischen Symptomen und Belastungen untereinander austauschen können.

Nicht zuletzt verfolgt die Psychoedukationsgruppe das Ziel, Motivation für die konsequente Durchführung einer psychotherapeutischen Behandlung zu schaffen. Damit kann die Rückfallwahrscheinlichkeit reduziert werden. Patienten sollen darüber hinaus mit diesem Angebot in die Lage versetzt werden, aktiv einen Beitrag zu ihrer Gesundheit langfristig leisten zu können.